Unser Stadtteil

Das Leben in Klein Borstel zeichnet sich durch ein nachbarschaftliches und kommunikatives Miteinander aus. Generationsübergreifend schätzen Menschen hier das Wohnen in einer lebendigen Gemeinde und das Einkaufen in einer bunten, vielseitigen Geschäftswelt. 

 

Klein Borstel liegt direkt am Alstertal – zwischen Ohlsdorf und Wellingsbüttel. Einmal über Wellingsbütteler Landstraße ist man direkt in Hamburgs grüner Oase. Das landschaftlich reizvoll gelegene „Dorf“ hat Geschichte, ist zugleich modern und wird auch wegen seiner Infrastruktur geliebt. Im Herzen des Stadtteils liegt der S-Bahnhof Kornweg, der 2019 endlich seine Barrierefreiheit bekommt.

 

Aktuell leben rund 4000 Menschen in Klein Borstel, das besonders für junge Familien mit Kindern ein attraktives Wohnquartier ist. Auch architektonisch ist Klein Borstel einen Blick wert. Hier finden sich alte, hanseatische Kaffeemühlen, die denkmalgeschützte Frank'sche Siedlung, moderne Einfamilienhäuser, verschiedene Wohnprojekte und sogar ein Bauwagenplatz mit seinen Bewohnern – den Borribles. Und nicht zuletzt lädt auch der direkt angrenzende Ohlsdorfer Friedhof immer zu einem Spaziergang ein.

 

Außer der Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden sorgen hier auch noch andere Vereine und Institutionen vor Ort für ein lebendiges Miteinander:



Geschichte

Am 1. Mai 1304 schenkte der damalige Graf Adolf V. von Holstein Segeberg das Dorf „Borstelde“, dem hamburgischen Bürger Johann vom Berge. Damit übertrug er es ihm und seinen Erben mitsamt der Gerichtsbarkeit zu freiem Eigentum. Über 710 Jahre ist das jetzt her. Johann von Berge war ein vermögender Hamburger Kaufmann und gehörte einem der reichsten und ältesten hamburgischen Geschlechter an – der Familie de Monte, die bis zu ihren Aussterben im Jahre 1464 zahlreiche Ratsherren und Bürgermeister der Stadt gestellt hatte.

 

Durch das Aussterben der de Montes zerfiel die Erbschaft in viele Teile und auch unser Dorf ging in andere Hände über – in die vom St.Georgs-Hospital. Erst als 1830 im Zuge der Reorganisation des hamburgischen Landgebietes der gesamte Besitz des Hospitals der neuen Landherrenschaft der Geestlande unterstellt wurde, wurde auch die Verwaltung von Klein Borstel unmittelbar von der Stadt Hamburg ausgeübt. 1913 erfolgte die Eingemeindung in das hamburgische Stadtgebiet - 1938 dann die Vereinigung mit dem Stadtteil Ohlsdorf.

 

Damit war der traditionsreiche Name des Dorfes eigentlich gelöscht. Aber nicht für den Heimatverein Klein Borstel, der in den 50er und 60er Jahren mit Petitionen an den Innensenator und späteren Bundeskanzler Helmut Schmidt um den alten Namen kämpfte. Allerdings zunächst erfolglos. Erst anlässlich der 675-Jahr- Feier im Mai 1979 kündigte der damalige Bezirksamtsleiter-Nord das Aufstellen amtlicher Schilder mit der Aufschrift „Klein Borstel“ an den Grenzen des Stadtteils an. Dort stehen sie bis heute – an der Wellingsbütteler Landstraße.

 

 

Informationen zur Geschichte aus dem Buch: "Klein Borstel – ein Dorf in Hamburg" von Manfred Thiele (Hrsg.) / 1994. Die Bilder sind mit freundlicher Genehmigung entnommen aus dem Archiv vom Heimatverein Klein Borstel e.V.